Amulette aus einem Frauengrab

Kleinlangheim, lkr.Kitzingen, Grab 20 (Grab einer jungen Frau)
um 700 n.Chr. (Frühmittelalter)
Glas, Stein, Leder (Replik)
Insgesamt ca. H 35 x B 20 cm
Museum für Franken Würzburg

Mit der Eroberung des heutigen Unterfrankens durch die Merowinger im Jahr 531 gelangte der christliche Glaube in unsere Region. Dennoch spielten lange Zeit auch noch alte germanische Glaubensvorstellungen eine große Rolle in der Lebenswelt der Menschen. Ein gutes Beispiel für den archaischen Glauben an übernatürliche Kräfte und Schutzzauber sind die Funde aus einem Frauengrab von Kleinlangheim. Bei der jungen Frau wurden im Bereich des Unterschenkels mehrere Bruchstücke aus buntem Glas sowie Kieselsteine gefunden. Sie wurden einst in einem ledernen Beutel getragen. Über die Bedeutung der Stücke für die junge Frau lässt sich nur spekulieren. Möglicherweise schrieb man ihnen eine Art Schutzzauber im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Geburt zu.

Die Funde werden im Heimatmuseum Ebern in der Ausstellung landwirtschaftlicher Geräte gezeigt, da solche Fundstücke oft während landwirtschaftlicher Arbeiten ans Tageslicht kommen.